Regionalzentrum KA-Nordschwarzwald

SPD Regionalzentrum Karlsruhe-Nordschwarzwald

„Wir dürfen nicht nachlassen. Für Aufklärung, für Solidarität, gegen Diskriminierung.“

Veröffentlicht am 01.12.2022 in Reden/Artikel

Rede anlässlich des Treffens der AIDS-Hilfen am Welt-AIDS-Tag

Liebe Vorstände der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg und der AIDS-Hilfe Stuttgart,
liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete,
liebe Gäste,

ich möchte zu allererst Ihnen, den Vereinen der Aidshilfe für die Initiative und die Einladung zu dieser Veranstaltung danken. Es ist so wichtig, dass wir miteinander über Ihre unersetzliche Arbeit im Austausch sind. Und deshalb danke ich Ihnen noch mehr dafür, dass Sie nicht nur heute am Welt-Aids-Tag hier mit uns sprechen, sondern dass Sie eben das ganze Jahr über hart und mit viel Engagement für die Interessen und Rechte von Menschen mit HIV/AIDS arbeiten. Sie sind eine so wichtige Anlaufstelle für Betroffene und damit wie ein Auffangnetz für die Menschen, die mit einer Diagnose das Gefühl haben, ins Bodenlose zu fallen. Dass da jemand ist, der diese Menschen auffängt, sie festhält und Wege aufzeigt, wie ein normales Leben auch trotz und mit einer HIV-Diagnose möglich ist – das ist so wichtig und so viel Wert! Vielen Dank für diese Arbeit!

Als die Deutsche Aidshilfe 1983 gegründet wurde, waren die ersten bekannt gewordenen Aids-Infektionen nur wenige Jahre her und man stand ganz am Anfang einer gesundheitlichen, aber auch gesellschaftlichen Debatte. Diese Debatte war nicht immer einfach und für Betroffene viel zu oft neben der Angst um die eigene Gesundheit auch mit Diskriminierungserfahrungen verbunden.

Auch die 90er Jahre – und daran erinnere ich mich auch ganz persönlich – waren weiter geprägt von Angst vor Blut und Begegnungen, vor Ansteckung. Auch ich kannte Menschen, die um erkrankte oder an Aids verstorbene Freunde trauerten.

Die Angst um Leben und Gesundheit war immer nur ein Aspekt neben einem weiteren und ich wage nicht zu beurteilen, welcher davon schwerer wog und bis heute schwerer wiegt. Der andere Aspekt ist das Stigma. Die Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung, vor Diskriminierung. Davor, dass das Leben eines Betroffenen sich nicht nur aus medizinischen Gründen völlig verändern würde, sondern auch wegen der sozialen Folgen.

Heute sind wir weiter als in den 80er und 90er Jahren. Und dennoch längst nicht so weit wie wir sein sollten. Und deshalb ist es so wichtig, dass Sie als Vereine der Aidshilfe, aber auch wir alle gemeinsam weiter den Kampf gegen Stigmatisierung kämpfen – so wie Sie ja auch das heutige Treffen überschrieben haben: Fight the Stigma!

Und es gibt neben diesem wichtigen Kampf gegen Stigmatisierung ja auch weitere ganz konkrete Probleme, die wir nicht aus dem Blick verlieren dürfen:

Die Corona-Pandemie war und ist für von HIV/Aids Betroffene und die Beratungsstellen eine besondere Herausforderung. Aufgrund der Pandemie schränkten Gesundheitsämter zum Teil die HIV-Beratungs- und Testangebote ein. Das mussten Aidshilfe Vereine auffangen. Außerdem ist auch insgesamt ein Anstieg sexuell übertragbarer Krankheiten zu verzeichnen. Damit erhöht sich auch das Risiko für HIV-Infektionen wieder. Und das zeigt, wie wichtig auch weiterhin Aufklärung und Präventionsmaßnahmen sind.

Und letztlich deutet das Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tages noch auf eine ganz andere Dimension hin. Mit "Equalize" ist der diesjährige Aktionstag überschrieben. HIV/Aids führt nicht nur zu Diskriminierung innerhalb unserer Gesellschaften. Sondern es gibt global gravierende Unterschiede und Ungerechtigkeiten im Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Information und Aufklärung. Soziale Ungleichheiten weltweit befeuern die HIV-Epidemie. Die Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt, die Aids –Epidemie bis 2030 zu beenden. Dieses Ziel ist ohne Frage eine echte Herausforderung. Aber es ist ein so wichtiges Ziel und ich bin mir sicher, dass wir es gemeinsam erreichen können, wenn wir nicht nachlassen, uns für Aufklärung und Anti-Diskriminierungsarbeit zu engagieren. Und wenn wir nicht aufhören, gemeinsam Solidarität zu zeigen und zu leben.

Lassen Sie uns gemeinsam solidarisch sein, indem wir:

  • Weiter aufklären und so Infektionszahlen senken. Aufklärung und Prävention vor Ort wie global müssen wir weiter mit Vehemenz fortsetzen und stärken.
  • Die Versorgung verbessern durch gute Beratungs- und Unterstützungsstrukturen – auch in der Fläche und im ländlichen Raum.
  • Stigmatisierung und Diskriminierung beenden, damit eine ohnehin belastende Diagnose nicht mehr zusätzlich Ausgrenzung und Benachteiligung bedeutet.
  • Und lassen Sie uns auch solidarisch sein, indem wir gedenken – derer, die durch HIV ihr Leben verloren haben – seit Beginn der Epidemie 30.000 Menschen in Deutschland und 35 Millionen weltweit.

Diese Solidarität zu zeigen ist wichtig: Nicht nur einmal jährlich am 1. Dezember, sondern immer, immer wieder und immer aufs Neue.

 

Homepage Daniel Born MdL – Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg

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